Rechtssystem in Engelsburg

Das Rechtssystem in Engelsburg wurde nach Vorbild der Ahnen aufgebaut, allerdings sehr stark modifiziert und über die Jahrhunderte oft geändert. Es wird für einen jeden Beschuldigten ein ordentlicher Prozess vorhergesehen, allerdings verzichten gerade ärmere Bürger oft auf dieses Privileg. Trotzdem sind die Gerichte oft überlastet, weshalb für kleinere Delikte wie etwa Diebstahl von geringwertigen Gütern nahezu immer aus einem Katalog geahndet werden.
Wichtig hierbei ist auch, dass die Prozesskosten in jedem Fall der Angeklagte zu zahlen hat und sollte er diesen Kosten nicht gerecht werden, kann dies auch schon für eine Gefängnissstraffe von einem halben Jahr führen. Dass eine solche Summe für viele normale Arbeiter kaum stemmbar ist sollte wohl selbstverständlich sein.

Anders als im Vorbild der Ahnen gibt es drei vollwertige Richter. Diese Unpateiischen hören sich getrennt von den anderen die Zeugen an und lassen sich die Beweise vorlegen. Die einzigen, die bei den Verhandlungen aller drei Richter zugegen sind, sind sowohl der Angeklagte (mit seiner Verteidigung, falls vorhanden) und der Klagestelle (oder ein Vertreter), bzw. der zuständige Stadtwächter, welcher einen bei einer Straftat erwischt hat. Diese haben im übrigen ebenfalls ein Anspruch auf Schadensersatz, sollten sie aufgrund des Gerichtstermins ihre Arbeit nicht wahrnehmen können. Deswegen sind gerade Klagen von der reichen Oberschicht sehr gefürchtet, da nahezu astronomische Summen für einen Rechtsvertreter beanschlagt werden. Im Volksmund spricht man auch von der goldenen Mauer, da einem eine solche Klage nicht selten mal alleine wegen den Anwaltskosten für Monate oder gar Jahre ins Loch führen kann.

Ebenfalls hart ist der Straftatenkatalog, der für kleinere Diebstähle mehrere Monate Knast vorsieht, bei Mord oder Totschlag wird oft sogar die Todesstrafe vorgesehen außer man einigt sich mit dem geschädigten Angehörigen. Besonders hart sind hierbei vor allem die Nötigung zu einer Einigung. Wer 10 Jahresgehälter an eine Familie bezahlen kann kommt selbst mit den grausamsten Morden durch. Wenn das Opfer dann auch noch ein Bettler war, dessen Gelder man nicht nachvollziehen kann bleibt einem also einfach mal nichts über. Aber auch für den Mord an ausländischen Touristen oder Händlern ist gesorgt: Es wird immer in der in Engelsburg ansässigen Währung bezahlt und da Engelsburg eine dauerexpotierende Wollmilchsau ist sind die Wechselkurse für ausländische Währungen meist sehr niedrig. Entsprechend sind selbst ausländische Handelspartner recht „günstige“ Opfer.

Zusammenfassend ist das Rechtssystem von Engelsburg also als ziemlich Marode anzusehen. Wer genug Geld hat kann sich -abgsehen von Straftaten aller schwerster Güter- immer freikaufen. Besonders Schwer wiegt übrigends der Export von Gewehren, die Weitergabe von Stadtstaaten eigenen Geheimnissen oder das verbreiten und ausleben von revolutionären Gedankengut. Entsprechend sollte man sich besser zwei mal überlegen ob man sich auf dem Markt aufstellen und gegen die Gesetze protestieren will.